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RECORDER TEST - Special aus der Zeitschrift HiFi Stereofonie | |||
Auch im Zeitalter der Massenfertigung erfordern Analogrecorder nach wie vor einen peniblen, individuellen Abgleich. |
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Zwar hat die Serienkonstanz bei Recordern in den letzten Jahren gewaltig zugelegt, | |||
doch bedingt durch das komplexe Zusammenspiel von Elektronik und Mechanik finden sich selbst in den besten Familien hin und wieder “schwarze Schafe“. |
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Frischgebackene Recorderbesitzer sind deshalb gut beraten, ihrem Gerät gründlich auf den Zahn zu fühlen. | |||
Systematisches Vorgehen ist hierbei unumgänglich, führt doch in Problemfällen nur eine genaue Fehlerbeschreibung zur erfolgreichen Reparatur. | |||
Kombiniert man die Recorderprüfung gleich mit der Suche nach der optimal geeigneten Cassette, | |||
gerät das Ganze schließlich zum unterhaltsamen Wochenende. | |||
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Testausrüstung | ||
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Test der Wiedergabe Elektronik | ||
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Test des Azimut (Ausrichtung des Tonkopfes) | ||
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Test der Bandführung | ||
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Test der Aufnahme Elektronik | ||
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Ablaufplan der Tests / Diagramm | ||
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Anmerkung / Warnung vor DiY | ||
Testausrüstung | ||
CD-Spieler mit „Test“ CDs, | ||
ein guter Kopfhörer, | ||
mehrere bei Freunden ausgeliehene analog Kassetten, | ||
wenn möglich einige gute gekaufte Kassetten (Klassik), | ||
sowie einige gute Leercassetten | ||
Stereo Anlage oder Verstärker ( mit MONO - Umschalter) | ||
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Wiedergabe Elektronik | |||
Nach Anschluss des „Prüflings“ an der Verstärker oder Reciver ist zurnächst der Wiedergabeteil an der Reihe: | |||
Um nicht auf Fehler des Aufnahmeteils hereinzufallen hört man alle ausgeliehenen, bespielten, ausgeliehenen, |
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Cassetten kurz per Kopfhörer ab ( dabei auf korrekte Dolby - Einstellung achten ) und macht entsprechende Notizen: |
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Spielen beide Kanäle gleichlaut, oder tönt eine Spur durchweg leiser? | |||
Ist die Hochtonwiedergabe zu forsch oder eher schlapp? | |||
Tritt die Erscheinung bei sämtlichen Cassetten auf? | |||
Wenn ja, ist eine falsche Kalibrierung des Wiedergabeverstärkers stark zu vermuten |
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--> das Gerät sollte in eine Fachwerkstatt zum Einmessen gegeben werden.
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Azimut .. (Kopfausrichtung zum Band) |
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Beim Azimuttest ist die Mono-Taste am Verstärker sehr hilfreich: |
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Scahlten Sie zwischen MONO undd Stereo hin und her - achten sie bei der Wiedergabe in Mono auf die Höhen | |||
Klingen in Stellung „mono“ bei allen Ausgeliehenen oder gekauften Kasetten die Höhen muffliger, dumpf ist der Wiedergabekopf nicht korrekt justiert. | |||
Doch Vorsicht | |||
leichte Höhenverluste treten bei dieser Prüfmethode auch bei einem korrekt justierten Gerät auf. | |||
TIPP | |||
Besitzt der Verstärker keine Mono-Taste, behilft man sich anders: | |||
Hierzu wird ein Kopfhörer an den Recorder angeschlossen und ein loses Stereo-Cinchkabel in die “Line Out“-Ausgänge des Recorders eingestöpselt. |
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Hält man die Mittelstifte der beiden nicht angeschlossenen Stecker (anderes Ende des Kabels) aneinander, arbeitet der Kopfhörer in Mono. | |||
Don' t panic - kaputtgehen kann dabei nichts. | |||
Bandführung | |||
Etwaigen Bandführungs - Schwächen kommt man ebenfalls mit gedrückter Mono-Taste auf die Schliche. |
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Dazu den Recorder abwechselnd stoppen und wieder starten: |
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- Sind die Höhen in der Startphase zunächst kräftig und fallen dann merklich ab oder aber genau umgekehrt? |
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- Stellt sich dieser Effekt auch beim Wechsel von “Pause“ nach ‘Play“ ein? | |||
Wenn ja, bedarf die Bandführung einer genaueren Kontrolle. | |||
Die jedoch ist ohne entsprechende Meß- und Spiegelcassetten kaum durchzuführen. | |||
Recorder-Cracks behelfen sich daher mit folgendem Trick: |
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Bei geöffnetem Kassettenschacht wird mit der Fingerkuppe | |||
die das Band berührenden Tonkopf Oberflächen behutsam “eingefettet“ , | |||
so daß der Kopf-Spiegel matt schimmert. | |||
Nun spielt man eine alte Cassetten einige Sekunden lang ab und betrachtet anschließend die “abgefahrene“ Fettschicht: |
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Verlaufen linker und rechter Rand ausgefranst oder gar trapezförmig, so gehört der Recorder auf jeden Fall in die Werkstatt. |
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Doch Vorsicht vor übereilten “Schnellschüssen“: |
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Die Fehleranalyse im Wiedergabeteil von Cassettenrecordern ist eine knifflige Angelegenheit | |||
nur dann, wenn sich bestimmte Erscheinungen im Durchschnitt bei allen Cassetten | |||
einstellen, kann man einigermaßen sicher sein. | |||
Aufnahmeteil |
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Hat sich der Recorder bei der Wiedergabe tapfer geschlagen, | |||
steht der Prüfung des Aufnahmeteils nichts mehr im Wege. |
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Dreikopfdecks mit Hinterbandkontrolle erweisen sich hier als wahrer Segen, | |||
denn diese erlauben die unmittelbare Ergebniskontrolle schon beim Aufnehmen. |
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Der erste Test dient zum Aufspüren besonders ärgerlichen Kanalunterschiede | |||
- die Klangqualität spielt hierbei keine Rolle. | |||
Dazu bestückt man den Recorder mit einem Normalband (IEC 1) | |||
und macht anschließend eine Probeaufnahme ohne Dolby bei normaler Aussteuerung (um 0 Dezibel). | |||
Um etwaige Pegelfehler des Aussteuerungsstellers nicht dem Aufnahmeverstärker anzukreiden, | |||
sollte beim Abhören die Vor - / Hinterbandumschaltung (Tape Monitior) am Recorder benutzt werden | |||
und nicht der Tape-Monitor Schalter am Verstärker. | |||
Spielen beide Kanäle “über Band“ unterschiedlich laut | |||
oder kippt die Stereoperspektive nach links oder rechts, | |||
wird der Versuch mit Chromband (IEC II) wiederholt: |
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Tritt hierbei der gleiche Effekt auf, | |||
sind die Recorderinternen Vormagnetisierungs- und Aufsprechstrom Trimmer ungleich eingestellt | |||
>> ein Fall für die Werkstatt. | |||
Klappt dagegen alles tadellos, ist es Zeit für die erste “richtige“ Aufnahme: |
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Diese erfolgt auf einem möglichst gutem IEC-konformem Chromband (TDK / EMTEC) - Mittelstellung | |||
bei einmessbaren Recordern stehen Bias und Level Regler in | |||
Mit “zahmem“ Pegel (Spitzen bei etwa -5 Dezibel) überspielt man jetzt einen hochtonreichen Popmusiktitel |
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zuerst ohne Rauschunterdrückung,anschließend mit Dolbv B und C. |
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Daraufhin wird die Aufnahme in jedem verfügbaren Recorder abgespielt: | |||
Walkman, Ghettoblaster, Kassettenspieler im Auto, Zweitdeck oder Nobelrecorder bei Bekannten - alles ist hier willkommen. |
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Stellen sich im Vergleich zu anderen Aufnahmen dabei speziell im Dolly-Betrieb deutliche Hochtonverluste | |||
oder gar Pumpeffekte ein, bedarf der aufzeichnende Recorder einer gründlichen Neueinmessung. |
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Test - Ablaufplan | |||
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Das Bild zum Vergrößern bitte anklicken
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WARNUNG
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DO - IT - YOURSELF
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Das Drehen an der Azimutschraube führt
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- speziell bei Dreikopfgeräten -
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vielfach ins klangliche Fiasko
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und unweigerlich zum Erlöschen der Garantie.
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Anmerkung: | ||||
Richtig Einzumessen | ||||
Kassettendecks ( und Tonbandgeräte) gewissenhaft und richtig Einzumessen | ||||
kostet viel Zeit und somit Geld
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und ist Sache von Spezialisten einer Fachwerkstatt | ||||
mit den entsprechenden Messgeräten und Bezugsbändern. | ||||
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Eine solche "Fach" Werkstatt muss man inzwischen (2010) |
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leider erst einmal irgendwo finden . . . . |
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